Amazon treibt die Digitalisierung seiner Logistik voran: Am 22. Oktober 2025 stellte der Konzern neue KI-gestützte Smart-Glasses für seine Zustellerflotte vor. Die Brillen projizieren Navigationsanweisungen, Paketinformationen und Lieferbestätigungen direkt ins Sichtfeld – ein Schritt, der ständiges Handy-Checken überflüssig macht. Basierend auf Feedback von Hunderten Fahrern entwickelt, verspricht die Technologie schnellere, sicherere Lieferungen.
Die Glasses sind leicht, wetterfest und mit einem Controller an der Weste ausgestattet, der austauschbare Batterien für 12+ Stunden Betrieb enthält. Ein Notfallknopf ermöglicht sofortige Hilfe. Amazon betont: Die Technik soll Fahrer entlasten, nicht ersetzen.
Funktionalität im Detail: Die Brille zeigt Abbiegehinweise, erkennt gescannte Pakete und bestätigt Zustellungen. Zukünftige Versionen sollen falsche Adressen in Echtzeit erkennen, Gefahren wie Hunde markieren und die Helligkeit automatisch anpassen. Die Daten laufen über Amazons bestehendes Logistiksystem.
Dies ist nicht Amazons erster Ausflug in Wearables: Bereits 2019 testete man AR-Brillen in Lagern. Doch die neuen Glasses sind speziell für den Außeneinsatz optimiert – ein Beweis für die Reife der Technologie.
Technisch basiert das System auf Edge-AI: Rechenleistung ist lokal im Controller, um Latenz zu minimieren. GPS, Kamera und IMU-Sensoren liefern Echtzeit-Daten. Datenschutz? Amazon verspricht: Keine Videoaufzeichnung, nur Metadaten für Navigation.
Der Einsatz beginnt in ausgewählten US-Regionen, mit Rollout in Europa und Asien bis 2026 geplant. Kosten pro Einheit: ca. 400 USD – amortisiert durch Effizienzgewinne in unter einem Jahr.
Vergleich mit Konkurrenz: UPS testet ähnliche Systeme, DHL setzt auf AR in Lagern. Doch Amazon ist Vorreiter bei flächendeckendem Einsatz. Die Brillen könnten den Standard für „Last-Mile-Delivery“ setzen.
Arbeitsrechtlich gibt es Fragen: Werden Fahrer überwacht? Amazon betont: Nur anonymisierte Leistungsdaten. Dennoch: Gewerkschaften fordern Mitspracherecht bei KI-Einsatz.
**Chancen:**
- Bis zu 30 % schnellere Lieferungen
- Weniger Unfälle durch freie Hände
- Bessere Kundenzufriedenheit
**Risiken:**
- Dauerhafte digitale Ablenkung
- Datenschutz bei Standortverfolgung
- Abhängigkeit von Technik
Langfristig könnten die Glasses über Logistik hinausgehen: Wartung, Medizin, Bildung. Die Augmentation des Menschen durch Echtzeit-KI ist Realität.
Fazit: Amazons Smart-Glasses sind ein Meilenstein. Sie zeigen, wie KI den Alltag verbessern kann – wenn Datenschutz und Akzeptanz stimmen. Die Zukunft der Arbeit wird augmented.
Quelle: TechCrunch