Eric Zelikman, ehemaliger Forscher bei xAI, steht kurz davor, eine Milliarde US-Dollar für sein neues Startup Human& einzusammeln – bei einer Bewertung von satten fünf Milliarden Dollar. Noch vor dem ersten Produkt.
Das Besondere: Human& will keine Superintelligenz bauen, die Menschen ersetzt. Stattdessen entwickelt das Team KI, die menschliche Teams effektiver macht – eine klare Abgrenzung zum aktuellen Hype.
Das Gründungsteam liest sich wie das Who-is-Who der KI-Szene: Georges Harik, der siebte Mitarbeiter von Google, sowie Veteranen von OpenAI, Anthropic, Meta und DeepMind.
Zelikman selbst ist kein Unbekannter. Er entwickelte die bahnbrechende Methode des schrittweisen Reasonings in Sprachmodellen – eine Technik, die später OpenAIs o1-Serie prägte.
Human& setzt auf eine neuartige Trainingsmethode, die KI besser auf menschliche Nutzer abstimmt. Ziel ist es, Fähigkeiten zu stärken statt zu automatisieren.
Während die Branche auf autonome Superintelligenz setzt, geht Zelikman einen Gegenweg: KI als Verstärker menschlicher Kreativität und Zusammenarbeit.
Die Bewertung von fünf Milliarden vor Produktstart zeigt den Wahnsinn des aktuellen Marktes. Investoren wetten auf Talente, nicht auf Umsatz.
Die Finanzierungsrunde unterstreicht einen Trend: KI-Startups ohne Produkt oder Einnahmen sammeln Milliarden – allein auf Basis von Vision und Team.
Zelikmans Ansatz könnte eine wichtige Alternative werden. Statt Mensch gegen Maschine zu setzen, soll KI Teams ergänzen und beschleunigen.
Technisch basiert Human& auf neuen Trainingsmethoden, die Nutzerbedürfnisse besser verstehen und in die Modellarchitektur einfließen lassen.
Die Abwanderung von Top-Talenten aus etablierten Labs zeigt zudem: Viele Forscher suchen nach alternativen Visionen jenseits von AGI-Rennen.
Kritisch einzuordnen ist die hohe Bewertung ohne greifbare Ergebnisse. Der Markt scheint erneut in eine Blase zu steuern.
Dennoch: Sollte Human& liefern, könnte es eine neue Kategorie von KI-Tools etablieren – fokussiert auf Kollaboration statt Autonomie.
Die Finanzierung zeigt auch, wie stark der Wettbewerb um Talente bleibt. Top-Forscher können heute eigene Imperien gründen.
Zusammenfassend steht Human& für eine Gegenbewegung: Weg von der Ersatzlogik, hin zu einer symbiotischen Zukunft von Mensch und Maschine.
Quelle: The Rundown